Ziele

UNESCO Biosphärenreservate

Biosphärenparks (Synonym -reservate, -regionen, -gebiet) sind

  • Modellregionen für nachhaltige Entwicklung
  • Modellregionen für Bildung und Forschung

Nach den Internationalen Leitlinien für das Weltnetz haben Biosphärenreservate folgende Funktionen (UNESCO 1996):

  1. Schutz: Beitrag zur Erhaltung von Landschaften, Ökosystemen, Arten und genetischer Vielfalt;
  2. Entwicklung: Förderung einer wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung, die soziokulturell und ökologisch nachhaltig ist;
  3. Logistische Unterstützung: Förderung von Demonstrationsprojekten, Umweltbildung und -ausbildung, Forschung und Umweltbeobachtung im Rahmen lokaler, regionaler, nationaler und weltweiter Themen des Schutzes und der nachhaltigen Entwicklung.

Biosphärenparks sind keine Schutzgebiete, bestehen aber aufgrund ihrer Zonierung teilweise auch aus strengen Schutzgebietskategorien. Die drei Zonen entsprechen den von der UNESCO vorgegebenen Funktionen Schutz (Kernzone), Logistik (Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Forschung, Monitoring; Kern- und Pufferzone) und Entwicklung (Entwicklungszone).

Zur Umsetzung der verschiedenen Ziele und Funktionen sind Biosphärenreservate räumlich in drei Zonen gegliedert. Die Zonen können aus mehreren Teilflächen bestehen, die in sich ökologisch funktionsfähig sein müssen.

Kernzone

In der Kernzone soll sich die Natur vom Menschen möglichst unbeeinflusst entwickeln, menschliche Nutzungen sind auszuschließen. Der Schutz natürlicher bzw. naturnaher Ökosysteme genießt höchste Priorität. Die Kernzone muss groß genug sein, um die Dynamik ökosystemarer Prozesse zu ermöglichen. Die Kernzone sollte mindestens 3 % der Gesamtfläche eines Biosphärenreservates einnehmen. Das Betreten ist in der Regel nur zum Zwecke der Forschung, des Monitorings oder der Bildung zulässig.

Pflegezone

Die Pflegezone umgibt die Kernzone und dient der Erhaltung und Pflege von Ökosystemen, die durch Nutzung entstanden oder beeinflusst sind. Ziel ist vor allem, extensiv genutzte Kulturlandschaften zu erhalten, die ein breites Spektrum verschiedener Lebensräume für eine Vielzahl naturraumtypischer Tier- und Pflanzenarten umfassen. Pflege- und Kernzone zusammen sollen mindestens 20 % der Gesamtfläche des Biosphärenreservats betragen.

Entwicklungszone

Die Entwicklungszone umgibt die Pflegezone und dient der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Alle Nutzungs- und Wirtschaftsformen werden umwelt-, natur- und sozialverträglich praktiziert. Auch in der Entwicklungszone werden Forschung und Monitoring durchgeführt.

Kern-, Puffer-/Pflege- und Entwicklungszone (E.C.O. Institut für Ökologie 2022)

In Biosphärenreservaten soll das nachhaltige Zusammenleben zwischen Menschen und Natur langfristig gesichert werden. Ziel ist es, die

  • natürlichen Ressourcen zu erhalten,
  • Umweltverschmutzung zu vermeiden
  • und das Bewusstsein für ein umweltverträgliches Verhalten im Sinne der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals [SDG]) zu stärken.

Spezielle Entwicklungs- und Förderprogramme, Forschung, Umweltmonitoring und die Schaffung eines breiten Verständnisses für die Mensch-Umwelt-Beziehung sollen dazu beitragen.

Ein Biosphärenreservat bietet einen förderunterstützenden und exklusiven Raum, um konkrete Handlungs- und Entwicklungsfelder zu eröffnen. In diesem Raum können Bürger, Kommunen, Land- und Forstwirte etc. zukunftsorientiert leben, arbeiten und wirken.